Dienstag, 12. Dezember 2017

reinrassige xyz-Kitten, 8 Wochen, 350 Euro

Schaut man sich die Anzeigen in den einschlägigen Verkaufsplattformen an, dann fällt auf, dass die Preise für Kätzchen einer Rasse sich sehr stark unterscheiden. Oft werden angeblich rassereine Kätzchen schon für 300-400 Euro angeboten. Bei seriösen Vereinszüchtern dagegen geht es ab 750 Euro aufwärts los. Nach oben gibt es fast keine Grenzen.

Wie ist es möglich, Kätzchen so günstig abzugeben? Sind die anderen alle Abzocker? Das aufzuklären ist eigentlich ganz einfach, wenn man etwas recherchiert. Möchte man Kätzchen mit möglichst großer Gewinnspanne verkaufen, dann sollte man das nämlich auf keinen Fall wie seriöse Züchter machen.

Zuerst einmal braucht man 2-3 weibliche Katzen, die möglichst typisch nach einer gängigen Katzenrasse aussehen. Ob die eine Ahnentafel haben oder nicht, ist dabei egal. Genauso egal ist es, ob es tatsächlich Rassekatzen sind. Wichtig ist nur, dass es den Verkäufer nicht wirklich interessiert, was der Käufer mit seinen Katzen macht. Außerdem braucht man natürlich noch einen passenden Kater, gerne schon etwas älter, damit es zügig mit der Kittenproudktion losgehen kann. Und jetzt muss man als gewiefter Kittenproduzent nur noch warten, bis die Katzen ihrer Natur folgen.

Sind die Katzen dann so 7-8 Monate alt, kann man damit rechnen, da der erste Wurf unterwegs ist. Dass die Mädels eigentlich noch nicht ausgewachsen sind und auch von der Entwicklung noch gar nicht bereit sind, Nachwuchs aufzuziehen, darf einen nicht interessieren. Die Natur wird das schon richten. Genauso unsinnig sind natürlich Zuchtuntersuchungen. Schließlich sieht die Katze doch gesund aus.

Aus Rentabilitätsgründen ist es von jetzt an wichtig, dass die Katzen so viele Würfe wie möglich haben. Wer etwas essen will, muss schließlich dafür arbeiten. 2-3 Würfe pro Jahr sind machbar und wenn einmal etwas dabei schief geht, ist das kein großer Verlust, weil die Katze garantiert schnell wieder trächtig wird. Trächtigkeit und Aufzucht sind eine natürliche Sache sind, so dass man am besten alles der Katze überlässt. Die wird schon wissen, was zu tun ist. Sollten es Kitten einmal "nicht schaffen", so ist das auch "Natur"und man kann den Verlust begrenzen, indem man nicht auch noch in die Taschen der Tierärzte wirtschaftet.

Auf diese Art kann man schon einmal locker 10-12 Kätzchen pro Katze und Jahr produzieren - und das Jahr für Jahr, bis mal etwas richtig schief geht und es die Natur nicht richtet oder die arme Mietz nach 7-8 Jahren nicht mehr so produktiv ist und mit ganz viel Glück dann kastriert wird.

Sehr günstig ist es auch, wenn man immer denselben Deckkater Vater werden lässt, denn so kann man sich die Kosten für die Fahrt zu Katern von anderen Katzenfreunden sparen. Decktaxen sind teuer, die Fahrt quer durch Deutschland, womöglich mit Übernachtung kaum bezahlbar, so dass man sich das am besten spart.

Ganz wichtig ist es natürlich, die Fütterung zu optimieren. Da viele Tierärzte das sogar noch empfehlen, kann man seine Ausgaben mit gutem Gewissen niedrig halten, indem man die Katzen auschließlich mit Trockenfutter ernährt. Nichts verdirbt, man muss keine Futterschüsseln putzen und es riecht kaum nach Katzenfutter. Informiert man sich etwas über die Einkaufsquellen und Preise, kann man eine säugende 4-kg-Katze locker 1 Woche lang für 3,50 Euro ernähren. Außerhalb der Aufzuchtzeit sinkt der Bedarf und es reichen 2 Euro pro Woche, so dass man für die brave Katzenmama maximal 150 Euro pro Jahr für das Futter ausgeben muss. Der Katzenpapa ist auch nicht teurer, so dass man pro Jahr mit Futterkosten in Höhe von maximal 600 Euro rechnen muss.

Hab ich etwas vergessen? Ach ja, die Kätzchen - die brauchen doch auch Futter! Da darf man nun wirklich nicht dumm sein, wenn die ganze Sache Gewinn abwerfen soll. Wenn man eine fitte Katzenmutter hat, kann sie mit etwas Mühe ihren Nachwuchs 5-6 Wochen allein durch ihre Milch ernähren. Am Ende wird es zwar etwas knapp, aber dann wachsen die Katzenkinder eben langsamer. Wichtig ist aber, dass dann möglichst schnell die Kittenkäufer die Fütterung der hungrigen Kleinen übernehmen. Kitten sind mit 6-8 Wochen zuckersüß und man kann ganz wahrheitsgemäß den Kitteninteressenten erzählen, dass die schlimme Katzenmutter ihren Nachwuchs verstoßen hat. Die arme, völlig erschöpfte und ausgemergelte Katze weiß sich nämlich nicht anders zu helfen, um die ständig hungrige Kinderschar von ihren Zitzen fernzuhalten und nicht selbst zugrunde zu gehen.

Da Entwurmungen und Impfungen in der Natur auch nicht vorkommen und die Kitten vor dem Auszug dafür sowieso zu jung sind, kann man sich als Naturfreund auch wieder auf die Natur berufen, sollte doch einmal ein Interessent danach fragen.


Da ein halbwegs seriöser Zuchtverein mit dieser Vorgehensweise in der Regel Probleme hätte und alles, was damit zusammenhängt, nur Kosten verursacht, hält man sich am besten davon fern und gibt sich als Hobbyzüchter aus, der das Ganze zum Spaß an der Freude und ohne Verein betreibt. Das klingt nett und nach Katzenfreund.

Jetzt können wir schon die Einnahmen anschauen:
Bei 3 Katzen sind das pro Jahr bei 36 Kitten 36 x 350 Euro = 12.600,- Euro

Davon zieht man folgende Kosten ab:
Futter für die Katzen                                                                       600,- Euro
Streu für die Katzenklos                                                                  200,- Euro
Anschaffung der Katzen auf 8 Jahre Zuchteinsatz gerechnet         180,- Euro
Zubehör                                                                                           120,- Euro

Das ergibt einen Gewinn pro Jahr von 11.500 Euro. Diesen sollte man auf keine Fall schmälern, indem man ausgediente Katzen, sollten sie so lange durchhalten, als Kastraten behält.


Sollten Sie bis hier durchgehalten haben, sind Sie hoffentlich zu Recht entsetzt. Ich hoffe, dass aus dieser "Anleitung" schnell klar wird, dass man nur dann Geld auf diese Art verdienen kann, wenn man nicht wirklich etwas für Katzen übrig hat und einem die Gesundheit und ihr Wohlergehen egal sind. Ein Züchter, der alles auf sich nimmt, was seriöse Zucht ausmacht, tut dies, weil ihm seine Katzen am Herzen liegen und weil er alles tut, um gesunde, glückliche und gut sozialisierte Kätzchen aufzuziehen. Und das ist eben nicht mit der Geiz-ist-geil-Mentalität zu bekommen.
Wie es bei verantwortungsvollen, seriösen Züchtern mit den Ausgaben aussieht, finden Sie auf einigen Züchterseiten odere z.B. auf Katzenfieber.

Deshalb rate ich Ihnen, für Ihren Traum von einem Rassekätzchen ganz genau hinzuschauen und mit Ihrem Geld nur seriöse Züchter zu unterstützen. Das vermeintlich gesparte Geld, eventuell auch ein Vielfaches davon, müssen Sie sonst im schlimmsten Fall innerhalb kurzer Zeit beim Tierarzt ausgeben.



Mittwoch, 18. Oktober 2017

Das richtige Alter

Kätzchen ab 6-7 Wochen sind schon verdammt süß! Die Katzenbabys sehen wie richtige kleine Katzen aus, sind aber auch wirklich drolllig und verspielt. Gleichzeitig sind Katzenkinder in diesem Alter aber wirklich noch Babys, die ihre Mutter brauchen. Sie fressen zwar schon ganz ordentliche Portionen Katzenfutter, hängen aber auch sehr an Mamas Rockzipfel. Schlimm ist, wenn sie in diesem Alter schon ihrer Mutter entrissen werden.


6 Wochen alte Kätzchen aus unserem U-Wurf

Jetzt hat endlich eine richtig wissenschaftliche Studie belegt, dass es am besten ist, wenn Kätzchen 14-16 Wochen bei ihrer Mutter bleiben. Je früher sie ihre Mutter und Geschwister verlassen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kätzchen später als erwachsene Katzen Verhaltensstörungen zeigen.


Drei kleine Tigerchen aus dem R-Wurf

Auch aus meiner Beobachtung heraus ist der Umzug ins neue Zuhause ab 14 Wochen unproblematisch, wenn das Kätzchen von einem Geschwisterchen oder Kumpel begleitet wird, der mit ihm zusammen aufgewachsen ist. Dann ist das neue Zuhause schnell erobert, die Fremde ist gleich weniger fremd und jeder der beiden hat eine Samtpfote mit bekanntem Geruch zum Kuscheln. Durch den nicht ganz so großen Stress ist auch die Gesundheit stabil und es wird schnell wieder gut gefressen.

Aeryn Sun mit 15 Wochen


Soll das Kitten jedoch alleine zu ihm fremden Katzen ziehen, ist es empfehlenswert, dass es bis nach der Impfung mit 16 Wochen bei uns bleibt. Mit 17 Wochen beginnen Kätzchen relativ unabhängig von Mutter und Geschwistern die Umgebung zu erforschen, es wird nicht ständig geschaut, was die Geschwister und Kumpel machen und allein von der eigenen Körpergröße her ist das Kennenlernen der neuen Mitbewohner nicht ganz so angsteinflößend. Nicht ganz zu vernachlässigen ist außerdem, dass meist erst in diesem Alter durch die Impfung ein wirksamer Schutz aufgebaut wird.


 
Navi mit 18 Wochen

Auch mit 17 oder 18 Wochen sind die Kätzchen noch Katzenkinder und lange nicht ausgewachsen. Sie sind vielleicht nicht mehr ganz so putzig wie 6 Wochen alte Kitten, aber sie sind in einem Alter, in dem sie beste Voraussetzungen haben, sich schnell in der neuen Umbegung einzuleben und zu starken und gesunden Katzen heranzuwachsen.

Sonntag, 8. Oktober 2017

Immer bunter, immer spektakulärer?

Den meisten Menschen, die sich für die Deutsch Lanhgaar begeistern, sind die Natürlichkeit und Bodenständigkeit der Rasse wichtig. Auch mich hat die Grundidee, die schon Prof. Schwangard vor fast 100 Jahren bewegte, einen eigenen Rassestandard aufzustellen, dazu gebracht, genau diese Katzen züchten zu wollen. Mit der Deutsch Langhaar sollte das attraktive Aussehen und die Ursprünglichkeit der Langhaarkatzen zu Anfang des 20.Jahrhunderts erhalten bleiben. Schwangart hatte keine Zweifel daran, dass die Zucht der Perser nach englischem und französischem Vorbild zu Katzen führen würde, die sich in ihrer Anatomie immer mehr von der ursprünglichen, durch die Evolution optimierten Typ der Hauskatze entfernen würde. Ihm war klar, dass dies zu gesundheitlichen Problemen führen kann, wie schon vor 100 Jahren in der Hundezucht zu sehen war.
Aus diesem Grund schuf er für die ursprünglichen Langhaarkatzen einen eigenen Standard, in dem er die anatomischen Merkmale genau beschrieb, was damals bei Rassebeschreibungen nicht üblich war.


Genau diese Idee war es, die auch die modernen Deutsch Langhaarzüchter ursprünglich bewog, sich für die Wiederanerkennung dieser alten Rasse und somit einer Umsetzung von Schwangarts Ideen einzusetzen. Deutsch Langhaarkatzen sollen schön und gesund sein und ein angenehmes Wesen haben.


Leider gibt es inzwischen einen Trend von Deutsch Langhaarzüchtern, den ich bedenklich finde. Es werden Katzen eingekreuzt, bei denen es nicht darum geht, die Entwicklung der Rasse zu fördern, indem man den Typ verbessert oder die genetische Vielfalt erhöht, sondern um etwas Besonderes zu schaffen. Da wird nicht gefragt, ob das noch etwas mit der ursprünglichen Deutsch Langhaarkatze zu tun hat, sondern es geht nur noch darum noch buntere oder spektakulärere Katzen hervorzubringen.




Sind das neue Fellfarben, die sonst keinen Einfluss auf die Gesundheit der Katzen haben und bei anderen Rassen seit Jahrzehnten gezüchtet werden, mag die Idee bei einer ursprünglichen, mitteleuropäischen Katzenrasse verwundern, aber auch andere Rassen wie die Britisch Langhaar kommen in vielen Farbvariationen hervor, ohne dass dies jemanden stört.

Anders sieht dies allerdings bei Merkmalen aus, die bei mittelereuropäischen Katzen hin und wieder zufällig auftreten, aber bei denen es sich um eine Mutation handelt, deren Effekte noch relativ wenig erforscht sind. Ich meine hier konkret eine Mutation, die bei Katzen unabhängig von der Fellfarbe zu einem oder zwei blauen Augen führen kann. In den USA wurde eine ähnliche Mutation eine Zeit lang gezielt unter dem Rassenamen Ojos Azules (Blauaugen) gezüchtet, man hat dort aber die Zucht weitgehend aufgegeben, weil man die gesundheitlichen Probleme nicht in den Griff bekam.



Vor einiger Zeit tauchten nun in Russland Züchter auf, die ebenfalls Katzen mit blauen Augen züchteten. Klar ist, dass dieses Gen reinerbig zu Katzen mit sehr viel Weiß und Taubheit führt. Allerdings soll es sich bei diesem Gen für blaue Augen nicht um dasselbe wie das für Ojos Azules handeln. Wirklich mehr weiß man im Grund nicht, weil die Züchter sehr zurückhaltend mit Informationen sind. Wie schon das Gen für die Ojos Azules hat dieses Gen sehr viel Ähnlichkeit mit einer Mutation, die beim Menschen als Waardenburg-Syndrom bekannt ist. Wie bei den Katzen gibt es dort mehrere verursachende Mutationen, die in der Regel dominant vererbt werden. Erstaunlicherweise zeigen auch die davon betroffenen Menschen Weißscheckung (Leuzismus, farblose Stirnlocke), ein oder zwei blaue Augen und eine leicht veränderte Gesichtsanatomie (Augenabstand ist größer als normal und der innere Augenwinkel ist verändert).




Nun kann man natürlich auf dem Standpunkt stehen, dass diese Augenfarbe so attraktiv ist, dass es wert ist, die Risiken, die dadurch entstehen, dass die Auswirkungen bei unseren Katzen noch nicht wirklich erforscht sind, einzugehen. Manche sehen es als Pionierarbeit an, so ein Merkmal züchterisch in eine Rasse einzubringen. Aus meiner Sicht jedoch hat dies nichts mit der Grundidee der Deutsch Langhaar zu tun. Aus rein wissenschaftlicher Betrachtungsweise finde ich solche Zuchtexperimente interessant und ich finde z.B. eine schwarze Katze mit blauen Augen auch attraktiv, das Einbringen solcher Gene steht aber dem, was die Deutsch Langhaar ausmacht, diametral entgegen.



Aus diesem Grund wird es bei den Sintharis keine Katzen mit dem Blauaugengen geben und ich werde weiterhin die Gesundheit über rein äußerliche Merkmale stellen. Meine Katzen sollen etwas Besonderes sein, weil sie das verkörpern, was eine Deutsch Langhaarkatze ausmacht - Ursprünglichkeit, Gesundheit, Schönheit und ein tolles Wesen gemäß der Rassebeschreibung und der Grundidee von Prof. Schwangart.

Samstag, 30. September 2017

Ist die Deutsch Langhaar eine Nazi-Katze?

Zeichnung stammt aus "Unsere Katze" (O.Fehringer, 1942)

Aufgrund aktueller politischer Entwicklungen gab es schon Menschen, die auf die Idee kamen, dass hinter dem Namen unserer wundervollen Rasse nationalistische Gedanken stecken würden oder die heutigen Züchter gar eine politische Aussage damit machen wollten. Das ist natürlich Unsinn.
 
 
Foto stammt aus "Unsere Katze" (O.Fehringer, 1942)

Als man sich zu Beginn der Wiederaufnahme der Zucht im 21. Jahrhundert überlegte, wie die Rasse offiziell heißen sollte, hatte man mehrere Möglichkeiten. Da Langhaarkatzen bis in die 1970er Jahre in Deutschland landläufig als Angorakatzen bezeichnet wurden, war es naheliegend, diesen Namen wieder zu verwenden. Das Problem war nur, dass es schon die Türkisch Angora gab und gibt, die mit unserer Angorakatze nichts zu tun hat. Man einigte sich deshalb wie schon die Züchter der deutschen Rexkatze (German Rex) auf den schön neudeutsch und modern klingenden Rassenamen "German Angora".

Deutsch Langhaarkätzchen aus der Zucht "von Sinthari" (2017)

Leider ließ sich eine Gruppe von Züchtern diesen Namen patentrechtlich schützen, was zur Folge hatte, dass alle anderen Züchter, die sich dieser Gruppe nicht anschließen wollten, den Namen nicht mehr verwenden durften. Da auf die Wiederanerkennung durch die WCF hingearbeitet wurde, musste also ein neuer Rassename her. Um an die Ursprünge zu Beginn des 20.Jahrhunderts anzuknüpfen, wurde nun der Name "Deutsch Langhaar" verwendet, unter dem diese ursprünglichen Langhaarkatzen im ersten Rassestandard bereits 1929 beschrieben worden waren.

Das Foto stammt aus "Unsere Katze" (O.Fehringer, 1942)

Dem Verfasser des Standards, Prof. Dr. Schwangart, war völlig bewusst, dass die von ihm beschriebenen Katzen in ganz Mitteleuropa vorkamen, hoffte aber, dass sie in Anlehnung an die Hunderassen Deutsch Langhaar und Deutscher Schäfehund zu einem eigenen Status in der Züchterwelt gelangen und dadurch in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben würden.  Mehr als 10 Jahre lang mussten sich die Züchter von Langhaarkatzen also entscheiden, ob sie Perser oder Deutsch Langhaarkatzen züchten wollten. Die beiden Rassen standen sich damals noch sehr nahe.


Deutsch Langhaarkater "DaVinci vom Blümelsbachtal (2017)

Nach dem 2.Weltkrieg wurden dann die Langhaarrassen Perser und Deutsch Langhaar einige Jahre lang wieder als Angorakatzen gezüchtet, ohne den unterschiedlichen Typ zu beachten. Da es nur noch sehr wenige Zuchtkatzen überhaupt gab, ging das Erbe der meisten Deutsch Langhaarkatzen in der Perserzucht auf. Ende der 1960iger Jahre wurde die Angorakatze schließlich in Perser umbenannt und die Deutsch Langhaarkatze geriet fast völlig in Vergessenheit.

Deutsch Langhaarkätzchen (2016)

Mittwoch, 5. Juli 2017

Katzen lieben


Unser Anime-Wurf bei den Thüringer Sintharis


Lady hat es dieses Mal spannend gemacht und ließ uns warten. Meistens kommen die Kätzchen am 65.+/-2 Tage zur Welt und Tag 70 kann für die Kleinen schon kritisch werden. Aber Lady war froh und munter und fraß auch ausgezeichnet, so dass wir uns einfach in Geduld übten.

Lady noch mit Babybauch

Am 69.Tag zeigte dann ihr Verhalten, dass es wohl bald so weit sein würde. Sie ließ mich ab mittags nicht mehr aus den Augen und lockte mich immer wieder zu ihrer Wurfkiste, die sie fleißig umgrub.
Auch ihr Gesäuge wurde im Lauf der Tages fühlbar praller.

Kurz vor 8 Uhr abends hatte sie dann die ersten sichtbaren Wehen, die noch unregelmäßg und leicht waren. Nachdem Viertel nach Neun das erste Fruchtwasser abging, wurden die Wehen nach und nach stärker und um kurz nach 10 Uhr war das erste weiße Katzenkind geboren. Auf unsere routinierte Katzenmutter Lady, es ist ihr dritter Wurf, konnte ich mich verlassen und so saß ich nur neben ihrer Wurfkiste und schaute zu.

Unser Anime-Wurf

Noch drei weitere Kätzchen folgten und um kurz vor Mitternacht lagen vier sauber geputzte und kräftige Katzenkinder im Nest und tranken bei ihrer zufriedenen Mutter.

Farblich hatte sich unser Yuki durchgesetzt, so dass alle drei Mädels weiß sind. Nur das einzige Katerchen in schwarz-grau getigert. Sehr praktisch ist, dass man die weißen Katzenbabys durch kleine schwarze Flecken auf dem Kopf unterscheiden kann.


Elric

Katara

Mikasa

Miki

Auch schon wieder 3 Wochen alt

Wer hätte das vor nicht ganz sieben Jahren gedacht, als unser Avatar-Wurf zur Welt kam? Wir sind mit unseren Würfen nun ein mal durchs Alphabet und haben dabei keinen Buchstaben ausgelassen. Nun sind die Z-chen, die nach Charakteren aus dem Spiel rund um Zelda benannt wurden, bereits drei Wochen alt.

Nayru, Talon, Saria, Navi und Anju (v.l.n.r.) sind 21 Tage alt


Navi, Nayru, Anju, Saria und Talon fangen jetzt auch an, die Welt zu entdecken. Genau mit drei Wochen hat Dalila begonnen, die gurrend aus der Wurfkiste zu locken. Aber nach kurzen Ausflügen im Halbmeterumkreis suchen alle schnell wieder die Sicherheit ihres bekannten Nestes.


Navi und Nayru

In diesen sieben Jahren habe ich viel Schönes erlebt, dass ich nicht missen möchte, aber auch manches Trauriges, viele Spannendes, hin und wieder auch Aufregung, Ärger und Frust. Aber im Großen und Ganzen ist es eine positive Bilanz. Vor allem die Entwicklung unserer tollen Rasse ist es wert, sich auf das Positive zu konzentrieren, aus dem Negativen zu lernen und motiviert dranzubleiben.

Navi (3 Wochen alt)

Aber vor allem die Freude an den Katzen und den Katzenkindern ist es, die mich immer wieder aufbauen, wenn es mal nicht so schön läuft. Mir geht das Herz auf, wenn kleine Katzenkinder wie derzeit Navi schon mit drei Wochen piepsend auf einen zu wackeln und den Kontakt suchen. Wenn sie in der Regel gesund aufwachsen und später ihre neuen Besitzer genauso glücklich machen wie mich.

Auch die Entwicklung der Rasse freut mich sehr. Die Zahl der Züchter wächst und es gibt wohl kaum eine Rasse, bei der so viel Wert auf die Gesundheit der Zuchttiere gelegt wird. Es gibt auch bei sorgfältiger Betrachtung keine Hinweise auf Probleme durch erbliche Krankheiten, das Aussehen der Katzen auch aus verschiedenen Zuchten wird immer einheitlicher und die Begeisterung bei den Liebhabern ist groß.