Dienstag, 29. Juli 2014

Cheris M(ärchen)-Wurf

Pünktlich am 63.Tag der Trächtigkeit setzten bei Cheri die Wehen ein. Sie war schon ein paar Stunden zuvor sehr anhänglich gewesen und hatte mich nicht mehr aus den Augen gelassen. Also zog ich mich mit ihr dorthin zurück, wo ihre Wurfkiste aufgestellt war. Jede Geburt beginnt für mich mit einem leicht mulmigen Gefühl. Würde alles gut gehen? Werden die Kätzchen gesund sein und wird die Katzenmutter wissen, was zu tun ist? Die Wehen wurden nach und nach stärker und nach etwa 2 Stunden war das erste Kätzchen geboren. Es war ein kleines, getigertes Katzenmädchen, das sofort sehr vital war und lospipste.

Die ersten beiden Kätzchen sind da

Obwohl Cheri vom ungewohnten Schmerz beunruhigt war, setzte sofort der Mutterinstinkt ein, als ihr erstes Baby geboren war und sie kümmerte sich perfekt um es. Eineinhalb Stunden später war das nächste Kätzchen geboren - ein kleiner Kater in Point. Das dritte ließ nur eine halbe Stunde auf sich warten. Es war ein kräftiges Katerchen ebenfalls in Point. Ich hab mich sehr gefreut, dass Cheris erste Geburt so unspektakulär verlief und alle drei Katzenkinder wohlbehalten angekommen waren. Sehr schön finde ich auch, dass Milo an zwei der drei sein Pointgen vererbt hat. Da das Namens-Thema diese Wurfe "Märchen" war, wurden die Kätzchen Lady Amalthea, Prinz Mio und Atreyu getauft.

Cheris Babys sind noch nicht ganz trocken und versuchen zu trinken

Die ersten Tag sind im Leben einer Katze die kritischsten. Die Umstellung auf das Leben außerhalb des Mutterleibes erfolgt nicht immer ohne Probleme. Außerdem werden Katzenkinder viel unfertiger als Menschenkinder geboren. Sie sind blind und taub und können die Körpertemperatur nicht besnders gut selbst regulieren. Umso mehr freut es mich bei jedem Wurf, wenn sich alle Kitten gut entwickeln. Nach einer Woche hatten alle Kätzchen ihr Gewicht verdoppelt und bei den beiden Jungs konnte man ziemlich sicher sehen, welche Farben sie haben.

Atreyu (5 Tage alt)

Lady (5 Tage alt)

Mio (5 Tage alt)

Mio ist seal smoke point und Atreyu seal silver tabby point. Cheri geht ganz in ihrer Mutterrolle auf und kümmert sich vorbildlich um ihre Kinder. Ich bin sehr gespannt, wie sie in ein paar Wochen aussehen.


Sonntag, 27. Juli 2014

1 Kitten ist kein Wurf

Pünktlich am 08.07.14 setzten bei Inola die Wehen ein und sie brachte in einer sehr leichten Geburt ihr Einzelkind zur Welt. Ich hatte mir viele Sorgen gemacht, ob alles gut gehen würde, denn eigentlich ist eine Katze darauf eingerichtet, mehr als ein Kitten zu bekommen. Oft werden die einzelnen Ungeborenen zu schwer und häufig setzt die Geburt sehr spät oder gar nicht ein, so dass ein Kaiserschnitt nötig ist. Diese Hürde hatten wir also schon mit Leichtigkeit genommen.


Zazu am 1.Tag

Jetzt stellte sich mir die bange Frage, ob Inola ihr Einzelkind auch annehmen und gut versorgen würde. In der Natur lohnt sich die Aufzucht eines einzelnen Kittens nicht. Bei einer Sterblichkeit von mindestens 50% ist es Energieverschwendung, viel in ein einzelnes Kitten zu investieren, das mit hoher Wahrscheinlichkeit stirbt. Die Mutter muss jagen gehen und wie soll das Kätzchen sich ohne Geschwister warm halten?


Inola und ihr Einzelkind (3 Tage alt)

Aber meine Sorgen waren unbegründet. Inola kümmerte sich rührend um das schwarze Katerchen. Er war schon mit einem guten Gewicht von 114g zur Welt gekommen und nahm rasant um 20-25g zu. Da es in der ersten Woche sehr warmes Hochsommerwetter hatte, war es dem Katzenbaby auch nciht zu kalt, wenn Inola einmal die Wurfkiste verließ. Es dauerte nicht lange, dass sie häufig vor der Kiste als in ihr lag, weil es ihr einfach zu warm war.

8 Tage alt

Zazu wuchs und gedieh und als er etwa 10 Tage alt war, wurde Inola unruhig. Sie wollte mit ihm aus dem Kittenzimmer ausziehen. Ich vertrau darin immer meinen Katzenmüttern und so zogen die beiden ins Wohnzimmer um. Inola war hier viel entspannter und unter ihrem wachsamen Auge durften sich auch die anderen Katzen Zazu ansehen.


Zazu mit leicht geöffneten Augen

Bereits mit 7 Tagen begannen sich Zazus Augen zu öffnen. Mit 2 Wochen zeigte er dann deutlich  mehr Interesse an seiner Umwelt als zuvor. Es dauert eine Zeit lang, bis die Kätzchen ihre Augen scharf stellen können, aber in diesem Alter beginnen sie, mehr Kontakt mit den Geschwistern aufzunehmen. Da Zazu keine Geschwister hat, beschäftigten wir uns viel mit ihm, damit er mehr Anregung hat und auch lernt, mit Stress umzugehen. Bei Katzenkindern geht es alles andere als stressfrei zu und schon die kleinsten lernen, sich gegenüber den anderen durchzusetzen und mit Störungen klarzukommen.


8 Tage alt und ncoh in der Wurfksite

Inola beschloss, dass der richtige Platz für ihr 2 Wochen altes Einzelkind mitten auf dem Wohnzimmerteppich vor dem Fernseher ist. Die viel geschütztere Wurfkiste war ihr nicht mehr recht. Damit Zazu es etwas gemütlicher hat und er sich auch verstecken kann, legten wir ihm eine Steppdecke auf den Boden, an deren Falten er sich zum Schlafen immer hinkuschelte. Damit waren offensichtlich Mutter und Kind zufrieden.


11 Tage alt


Der Dritte im Bunde war von da an oft Akemi, der von Kitten genauso angezogen wird wie sein Vater Taran. Er ist total fasziniert von dem kleinen Minikätzchen und legt sich oft daneben und beobachte Zazu und seine Mutter. Seit Zazu mobiler wird, versucht er auch immer wieder vorsichtig mit ihm zu spielen, achtet aber dabei sehr darauf, wie Inola sich verhält.


17 Tage alt

Seit Zazu 2,5 Wochen alt ist, erkundet er krabbelnd die nähere Umgebung seines Schlafplatzes. Normalerweise würde er in diesem Alter in der Wurfkiste mit den Geschwister spielen. Inola ist sehr viel bei ihm und bringt ihm auf manchmal grob erscheinende Katzenart bei, dass man nicht empfindlich sein darf und alles nicht so schlimm ist. Zazu macht dabei mit und versucht seine Mutter ins Fell zu beißen und nach ihr zu tatzen.


17 Tage alt

Da Zazu sehr viel Kontakt zu Menschen hat, verhält er sich uns gegenüber sehr vertrauensvoll und schläft gerne auf uns ein. Wir gehen davon aus, dass er sich normal entwickeln wird. Da Cheris Kitten nur 2 Wochen jünger sind als Zazu, wird es nicht mehr lange dauern, dass er mit anderen Katzenkindern in seiner Größe spielen kann und dann das nachholt, was er wegen seinen fehlenden Geschwistern versäumt hat.

Samstag, 26. Juli 2014

Wir sind jetzt eine Zuchtgemeinschaft

Als Malin immer größer wurde und immer typvoller aussah, machte ich mir viele Gedanken, wie ich es anstellen könnte, dass sie für die Zucht nicht verloren geht. Sie zeigte schon früh ausgesprochen gute Anlagen, aber es war klar, dass ich sie selbst nicht würde behalten können. Da kein Züchter an ihr Interesse zu haben schien, hatte ich schon die Hoffnung aufgegeben. Nicht alle Träume lassen sich realisieren und ich freute mich sehr, als Bärbel Konkel wegen ihr anfragte.




Bärbel hatte schon lange von einer Katze geträumt, die wie Leeloo aussieht und mit Leeloos Enkelin schien sich der Traum zu verwirklichen. Als ich ihr dann erzählte, dass es schon schade wäre, wenn Malin für die DLH-Zucht verloren wäre, setzte sich der Gedanke in Bärbel fest. Wie wäre es, wenn Malin einen Wurf bei ihr haben würde? Aber gleichzeitig stellten sich ihr auch viele andere Fragen: Wäre sie dem gewachsen? Wie wäre das dann mit ihren beiden Kastratinnen? Könnte sie eine Zucht mit allem Drum und Dran stemmen?





Schließlich weihte sie mich in ihre Gedanken ein und ich war erst einmal überrascht. Nie hätte ich gewagt zu fragen, ob Malin bei ihr eine Wurf haben könnte. Potente Katzen stellen schon ganz andere Anforderungen an die Haltung als kastrierte. Wir besprachen deshalb alles ausführlich und ich machte mir Gedanken, wie man das auch formal so machen könnte, damit alles seine Richtigkeit hat. In meinem Verein ist es nun mal so, dass Züchter nur derjenige ist, bei dem die Katze lebt, wenn sie den Wurf bekommt, und dass der Züchter Mitglied in einem Zuchtverein sein muss, damit die Kätzchen ordnungsgemäß Papiere bekommen.





Schließlich rief ich beim Verein an und ließ mir erklären, was wir zu machen hätten, und es war ganz einfach. Seit dem 12.05.14 ist die Zucht "von Sinthari" eine Zuchtgemeinschaft und es gibt nun die Thüringer Sintharis und die Bayerischen. Wir beide stehen als Züchter in den Papieren der Kitten, egal ob der Wurf hier bei mir oder bei Bärbel zur Welt kommt.




Das setzt natürlich viel Vertrauen voraus und Einigkeit in den Zuchtzielen. Aber ich denke, dass wir das gut hinbekommen werden und ich freu mich sehr darauf, dass es dadurch eine tolle DLH-Züchterin mehr gibt.



Wo sind die Japaner und die Kosmonauten?

Fast alle Kitten aus dem J-Wurf und dem K-Wurf haben uns verlassen. Akemi ist bei uns geblieben und wird in die Fußstpafen von Taran treten, der nach dem Wurf kastriert wurde und nun ein sorgenfreies, nicht durch Hormone bestimmtes Leben bei uns führt. Kemi, wie der hübsche Junge genannt wird, vereint in sehr schöner Weise die Stärken beider Eltern in sich. Besonders freut uns, dass er das gelassene und verschmuste Wesen von Taran geerbt hat. Sein Fell zeigt warme Brauntöne, so dass sich seine Streifen bis jetzt noch gut sichtbar absetzen, was bei Katzen mit langem Fell oft nicht der Fall. Er ist mit seinen 4 Monaten ein sehr kräftiges Katzenkind, ist aber kompakter gebaut als Taran und hat auch ein stärkeres Kinn.

Akemi

Die schöne Amaya ist zu meiner Züchterfreundin Doris Wiesner in die Cattery "vom Heidenbrink" gezogen, wo unser Milo herkommt. Sie wird dort neues Blut in die Zucht bringen und ich bin sehr gespannt auf ihren Nachwuchs in den kommenden Jahren. Sie hat einen noch stärker rotbraunen Farbton als Kemi und wir würden uns sehr freuen, wenn sie das so schön weitervererben würde. Vom Wesen her ist sie ein augesprochen verschmustes Mädel, das sich besonders zu den Herren des Hauses hingezogen fühlt und auch gerne mit im Bett schläft.


Amaya


Die anderen Japanerchen haben sehr schöne Zuhause bei Liebhabern in Sachsen gefunden. Sayuri lebt nun mit 2 Birmchen und einem Britisch Langhaar-Katerchen bei einer katzenverrückten Familie im Vogtland. Yumi ist zusammen mit dem K-chen Charon ausgezogen und die beiden Jungs bereichern nun das Leben einer lieben Familie in der Nähe von Chemnitz.

Sayuri

Yumi (oben) und Amaya

Kenji hat sich auf den langen Weg in die Schweiz gemacht und vervollständigt dort die Katergang von Nicole.

Kenji

Malin lebt nun bei meiner Freundin Bärbel, bei der letztes Jahr schon Macis und Niori aus dem G-Wurf eingezogen sind. Malin wird ihre erste Zuchtkatze sein. Da wir eng zusammenarbeiten werden, haben wir beschlossen, dass aus der Cattery "von Sinthari" die Zuchtgemeinschaft "von Sinthari" wird, aber das ist eine andere Geschichte. Malin erinnert sehr an ihre Großmutter Leeloo, hat aber auch sehr schöne Merkmale von ihrem Vater Charming Boy von den Bülsern geerbt. Das unbekümmerte, lustige und aktive Temperament hat sie von ihrer Mutter Saphira.

 
Charon (rechts) und Malin

Als letzter wird Anfang August Orion in die Zucht "Mockshee's" ausziehen. Er wird dort der erste DLH-Zuchtkater von Gisela Gubbels werden und den Grundstein für eine neue DLH-Zucht legen. Wir sind sehr gespannt, wie er sich weiterentwickelt. Er hat das ruhige und ausgeglichene Temperament, das bei Deutsch Langhaarkatzen erwünscht ist und zeigt ein vielversprechendes Äußeres.

Orion



Der Neue bei den Sintharis

Ich hatte zwar schon kurz von Milo berichtet, unser Herzensbrecher hat aber auch eine ausführliche Vorstellung verdient.

Schon im letzten November hatten wir uns auf den Weg in die Zucht "vom Heidenbrink" von Doris Wiesner gemacht. Ihre Alina hatte Ende September einen Wurf von vier kleinen Silberlingen zur Welt gebracht.

Alina vom Heidenbrink

Vater des Wurfes war der beeindruckende Casanova von Winterfels, der bei ihr als Zuchtkater lebt. Da es eine Wurfwiederholung war, konnte man schon absehen, dass aus den Minimietzen eines Tages typvolle Kätzchen werden würden. Deshalb sollte eines der beiden Katerchen Ende des Jahres bei uns einziehen. Jetzt ging es darum, welcher der beiden es sein sollte.


Casanova vom Winterfels

Wir wurden sehr herzlich von Doris und ihrem Mann empfangen und auch ihre Samtpfötchen kamen schnell neugierig näher. Am Ende eines sehr schönen Nachmittages stand schließlich fest, dass Emilio der Auserwählte sein wird. Jetzt hieß es nur noch, die ewig lange Zeit, bis der Zwerg alt genug für einen Auszug sein würde, rumzubringen.


Emilio vom Heidenbrink (4,5 Wochen alt)


Zwischen Weihnachten und Neujahr war es schließlich so weit. Wir hatten viel Glück, dass das Wetter absolut nicht winterlich war, so dass wir den langen Weg ohne Probleme hinter uns brachten. Emilio, der von nun an Milo heißen würde, überstand die Fahrt tapfer ohne zu weinen und lebte sich in den folgenden Wochen wunderbar bei uns ein.
 
Milo kurz nach seinem Einzug

Ende 2013

Januar 2014


Milo erwies sich als freundliches, sanftes und zurückhaltendes, aber sehr verschmustes Kätzchen. Schnell beschloss er, dass unser Sohn Adrian sein Mensch sein soll und verbringt seitdem die Nächte bei ihm im Bett.
 
Februar 2014

Aus dem Katzenkind wurde in den letzten Monaten ein sehr typvoller Jungkater, der problemlos mit unseren anderen Katzen zusammenlebt. Er zeigt viel Respekt gegenüber den älteren Katzen und spielt gerne mit den schon größeren Kitten. Kleine Kitten sind ihm etwas unheimlich.

Frühjahr 2014


Sommer 2014
Ausstellungen werden ihn sicher nie begeistern, trotzdem wurde er bisher von den Richter ausgezeichnet bewertet. So erhielt er in der Kittenklasse die Auszeichnung "Best in Show" und kam bei der DLH-Sondershow in Schackensleben auf Platz 4 von 16 Deutsch Langhaarkatzen.

Wie sein Vater Casanova (ein wirklich passender Name) wurde er sehr früh geschlechtsreif, neigt aber erfreulicherweise nicht zum Markieren und verträgt sich auch weiterhin mit unseren bisherigen Zuchtkater Taran. Er schmust ausgepsrochen gern und wirkt immer gut gelaunt. Das typische Macho-Gehabe von potenten Katern ist ihm bis jetzt noch fremd. Wir sind also rundum froh, den hübschen Jungen bei uns zu haben.

Wir sind sehr gespannt, wie sich seine Nachkommen entwickeln werden. Bis jetzt sind wir von seinen Qualitäten sehr überzeugt.



Sommer 2014

Vielen Dank Doris, dass Du das möglich gemacht hast!