Sonntag, 20. November 2011

"Kätzchen, 6 Wo. alt, abzugeben"

Senuna (6 Wochen alt)

Immer wieder findet man Anzeigen, in denen Kätzchen abgegeben werden, die gerade mal 6 Wochen alt sind. Schließlich fressen die Kleinen nun selbstständig - und das recht viel - und angeblich kümmert sich die Mutter nicht mehr um sie. Kiris Nachwuchs wird morgen auch 6 Wochen alt. Allerdings wäre es für mich undenkbar, diese kleinen Katzenkinder schon zu anderen Menschen zu geben. Es ist schon richtig, dass sie sich einen Großteil ihrer Nahrung nicht mehr bei ihrer Mutter holen, trotzdem sind sie noch sehr kleine Katzenkinder, die die Zeit an der Milchbar ihrer Mutter und vor allem die Erziehung durch sie dringend brauchen.

Taran

Kiri ist zwar nicht immer begeistert über die spitzen Zähnchen, die ab und zu am Gesäuge picksen, und liegt auch nicht mehr stundenlang bei ihrem Nachwuchs, aber sie kümmert sich weiterhin sehr hingebungsvoll um die Kitten. Auch wenn der Prozess des Selbstständigwerdens nun in vollem Gange ist, ist Kiri trotz der anstregenden letzten Wochen durch eine sehr hochwertige und reichhaltige Fütterung in so guter Kondition, dass sie immer noch einen Großteil des Tages bei ihren Kindern oder in ihrer Nähe verbringt und beim leisesten Hilferuf sofort zur Stelle ist.

Belen

Sie putzt sie sorgfältig, wenn sie das selbst noch nicht ordentlich hinbekommen, sie ist immer dabei, wenn sie die anderen Katzen des Haushaltes kennenlernen und trägt sie von Orten weg, die ihrer Meinung nach noch zu gefährlich für die Kätzchen sind. Neben dieser umsorgenden Seite zeigt Kiri nun aber auch Verhaltensweisen, die uns auf den ersten Blick seltsam erscheinen.

Mogon

So werden die Kitten im Spiel von ihr sehr wild überfallen und auch manchmal recht grob angepackt, bis sie jede Gegenwehr aufgeben. Bei zu grobem Spiel nimmt Kiri den Raufbold in die Mangel und macht ihm klar, dass es nicht angebracht ist, Geschwister schmerzhaft zu beißen. Kurz gesagt lernen die Katzenkinder, das Verhalten anderer Katzen richtig zu deuten und angemessen darauf zu reagieren. Aus menschlicher Sicht wirken diese Erziehungsmethoden ziemlich drakonisch, aber die Kitten verstehen sie und haben trotzdem ein sehr vertrauensvolles und liebevolles Verhältnis zu ihrer Mutter. Als Mensch kann man dies niemals leisten und geht das Risiko für Verhaltensstörungen ein, wenn man die Kätzchen zu früh von Mutter und Geschwistern trennt.

Noreia ist müde

Samstag, 12. November 2011

In Riesenschritten voran

Senuna, 4,5 Wochen alt


Die kleinen Kätzchen sind nun bald 5 Wochen alt und werden immer unabhängiger von ihrer Mutter. Seit ein paar Tagen sind die Fangzähne durchgebrochen sowie mehrere Molaren, mit denen richtig gekaut werden kann. Nun sind die Katzenkinder nicht nur an der Milchbar ihrer Mutter interessiert, sondern auch am Hähnchenfleisch und der Schüssel mit Kittenmilch. Aber auch das Trinken muss geübt werden. Fast alle Kätzchen haben anfangs Schwierigkeiten, den richtigen Abstand zur Milch zu finden, so dass viel daneben geht. Trotzdem wird mit Begeisterung geschlabbert.

Senuna zeigt beim Gähnen ihre nadelspitzen Zähnchen


Die Kitten sind nun auch in der Lage, ihre Ausscheidungen selbst zu kontrollieren und fangen an, das Katzenklo zu benutzen. Das Katzenstreu wird jedoch nicht nur dazu verwendet, die Hinterlassenschaften zu verstecken, sondern es wird damit gespielt und auch probiert wie es schmeckt. Deshalb ist es wichtig, kein Klumpstreu zu verwenden. Bei uns haben sich große Blumentopfuntersetzer bewährt, weil die gut zu reinigen sind und der Rand eine Höhe hat, die auch von kleinen Katzenkindern gut zu bewältigen ist.


Mogon setzt sein Pfötchen immer geschickter ein

Wenn die Kitten miteinander spielen, geht es inzwischen ziemlich wild zu. Sie können nun schnell laufen, kurze Sprünge machen und klettern schon recht gut. Sinnvollerweise wird nun auch die Angst vorm Hinunterfallen größer, so dass manche Kitten ängstlich reagieren, wenn man sie hoch nimmt. Auch laute, unbekannte Geräusche ein Grund, erst einmal erschrocken in Deckung zu gehen, um dann aber ebenso schnell wieder neugierig zu schauen, was das denn war. Überhaupt ist die unglaubliche Neugier der Kätzchen ein Grund, den ihnen zur Verfügung stehenden Raum gut abzusichern. Es gibt kaum etwas, das nicht untersucht und probeweise angeknabbert wird.

Taran ist der Draufgängertyp und stürzt sich ohne Bedenken auf die fremde Beute


Auch wenn die Geschwister immer noch die liebsten Spielpartner sind, wird nun auch kittengerechtes Spielzeug interessant. Je nach Temperament werden z.B. kleine Stoffspielmäuse sofort begeistert in einen heftigen Kampf verwickelt und "erlegt" oder vorsichtig beschnuppert und dann beobachtet, was die Geschwister damit anfangen.


Noreia hat etwas Spannendes gesehen



Samstag, 5. November 2011

Täglich etwas Neues

Noreia, 25 Tage alt

Die kleinen Kelten sind nun dreieinhalb Wochen alt und täglich können sie etwas Neues. Die Spielzeiten werden nun immer wichtiger und länger.



Alle Kätzchen verlassen regelmäßig ihren Ruheplatz, um die Umgebung zu erkunden. Immer noch spielt der Geruchs- und der Tastsinn eine wichtige Rolle. Obwohl die Kitten fast so gut sehen und hören wie erwachsene Katzen, fällt es ihnen noch schwer, Entfernungen einzuschätzen und die Richtung zu bestimmen, aus der Geräusch kommt. Manchmal sieht man, wie ein Kätzchen versucht mit der Pfote einen Gegenstand zu berühren, der noch viel zu weit entfernt ist.


Senuna, 25 Tage alt

Beim Laufen sind sie auch deutlich geschickter und vor allem schneller als vor einer Woche. Seit gestern können sie für kurze Zeit auf drei Beinen stehen und gleichzeitig mit der Vorderpfote etwas bepföteln, ohne dabei umzukippen. Gespielt wird aber immer noch meistens im Liegen. Erstaunlich früh probieren schon einzeln Kitten von Mamas Essen. Kiri bekommt zur Zeit viel Frischfleisch und das zieht manche der Kitten wie magisch an. Belen hat es schon geschafft, ganz kleine Stückchen zu kauen und hinunter zu schlucken.



Gestern wurden die Kätzchen und Kiri entwurmt und alle haben die Prozedur ohne Probleme überstanden. Bandwürmer sind bei so jungen Katzen meist kein Problem, aber ein Befall mit Spulwürmer ist auch bei Katzen, die keine Mäuse fangen und fressen, kaum zu vermeiden. Durch die hormonelle Umstellung während der Trächtigkeit und in der Stillzeit werden ruhende Spulwurmlarven in der Mutterkatze aktiviert und infizieren über die Muttermilch die Kitten. Da Spulwürmer für Kitten zu großen gesundheitlichen Problemen und einer gehemmten Entwicklung führen können, werden unsere Kitten ab der vierten Woche in regelmäßigen Abständen gegen diese lästigen Parasiten behandelt.


Mogon, 25 Tage alt